"Raus aus der Pflege" - 5 Maßnahmen gegen den Trend
Raus aus der Pflege
Man hört es in den Medien und liest es in den Zeitungen. Pflegekräfte sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems! Dabei wird immer mehr sichtbar, dass es ein Problem gibt, mit dem nahezu jede Pflegeeinrichtung zu kämpfen hat, es ist das „Ich will raus aus der Pflege“ – Problem. Egal ob zum Zulieferer, zur Krankenkasse oder in eine komplett andere Branche. Immer mehr Pflegekräfte drehen ihrem Arbeitgeber den Rücken zu und suchen neue Herausforderungen – außerhalb der Pflege. Doch woran liegt das? Und was können Pflegeeinrichtungen bzw. Pflegedienste überhaupt tun, um ihr Personal langfristig zu binden? Erfahrt es in unserem neuen Blogbeitrag.

Der Pflegenotstand wird immer größer
Den Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums zufolge fehlen deutschlandweit bereits heute über 120.000 Vollzeit-Pflegekräfte. Bei einem Blick in die Zukunft vergrößert sich diese Zahl auf 186.000 Vollzeit-Pflegekräfte im Jahr 2030. Was dazukommt: Der Trend „Ich will raus aus der Pflege“ nimmt immer mehr an Fahrt auf. Pflegekräfte verlassen den Job am Bett und suchen andere Berufsfelder auf – ob beim Hilfsmittelzulieferer, als Mitarbeitende beim medizinischen Dienst, bei einer Krankenkasse oder in einer komplett anderen Branche. So wird der Pflegenotstand größer und größer – es muss sich etwas ändern.
Das Ziel: Den Pflegejob attraktiver gestalten
Seit vielen Jahren werden auch von der Politik Konzepte erarbeitet und Entscheidungen getroffen, um den Pflegejob attraktiver zu gestalten. Was man sich dadurch erhofft? Mehr und mehr Menschen aus dem In- und Ausland sollen den Pflegeberuf in Deutschland erlernen. Gleichzeitig sollen die aktuell beschäftigten Pflegekräfte auch zukünftig Pflegekräfte bleiben und nicht den Beruf wechseln. Kurz gesagt: Dem Trend „Ich will raus aus der Pflege“ soll möglichst effizient entgegengewirkt werden. Die Wirkung der politischen Entscheidungen und Konzepte wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Parallel dazu liegt es jedoch auch an den Pflegeeinrichtungen bzw. Pflegediensten selbst, den Pflegejob attraktiv zu gestalten und so dem Trend „Ich will raus aus der Pflege“ entgegenzuwirken. Mit diesen 5 Maßnahmen kann es gelingen:
Maßnahme #1: Gerechte Bezahlung in der Pflege – Das verdienen, was man auch verdient!
Geld ist wichtig, doch nicht alles. Viel zu lange haben Pflegekräfte zu wenig verdient, für das was sie Tag für Tag leisten. Gerade in Zeiten der aktuell hohen Inflationsraten ist ein solides Einkommen wichtiger denn je. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt und im September 2022 die sogenannte Tariftreueregelung eingeführt. Pflegeeinrichtungen haben nun die Wahl, ob sie sich einem Tarifvertrag anlehnen/anschließen oder das sogenannte regional durchschnittliche Entgeltniveau bezahlen möchten. Dies sorgt dafür, dass es keine unterdurchschnittlichen Löhne mehr gibt. Für welche Variante man sich als Pflegeeinrichtung auch immer entschieden hat – Pflegekräfte bekommen nun mehr Geld. Und das ist auch gut so! Jetzt liegt es an den Pflegeeinrichtungen, die Vorschriften einzuhalten und ihre Pflegekräfte entsprechend zu entlohnen.
Maßnahme #2: Wertschätzung in der Pflege – Kleine Gesten mit großer Wirkung
Viele Unternehmen sind in den 2000er Jahren „stecken geblieben“ und unterschätzen, wie wichtig die Wertschätzung gegenüber ihrer Mitarbeitenden ist – egal in welcher Branche. Doch gerade in der Pflege ist es die fehlende Wertschätzung gegenüber der eigenen Pflegekräfte, die häufig ein Grund für die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses ist. Sei es ein kurzes „Dankeschön“ oder ein ausführliches Lob – mit wenigen Worten kann man Großes bewirken. Jeder Mensch freut sich über nette Worte und tolle Gesten, egal in welcher Situation er oder sie sich gerade befindet. Bleibt dies aus, muss man sich als Pflegeeinrichtung nicht wundern, wenn einem die Pflegekräfte den Rücken zukehren und eine andere Herausforderung suchen bzw. die Pflege verlassen, weil ihnen die Wertschätzung fehlt. Die Folge? Wieder eine Pflegekraft weniger.
Maßnahme #3: Fort- und Weiterbildungen für Pflegekräfte – Der Mix aus Fordern und Fördern
Nicht stehen bleiben! Fort- und Weiterbildungen sind eine weitere Maßnahme, mit der Pflegekräfte an das Unternehmen gebunden werden können und somit nicht „raus aus der Pflege“ gehen. Doch es sollten nicht irgendwelche willkürlich gewählten oder gar kostenlose Fortbildungen sein. Vielmehr ist es wichtig darauf zu achten, die Interessen und bisherigen Erfahrungen der jeweiligen Pflegekraft zu berücksichtigen. Nur so können sich die Pflegekräfte weiterentwickeln, das erlernte Wissen direkt in der Pflegeeinrichtung anwenden und deren Patienten mit ihrer Pflege begeistern. Auch wir bei der Beatmungspflege24 legen großen Wert auf passgenaue Fort- und Weiterbildungen. Hierfür haben wir sogar unsere eigene Beatmungspflege24 Akademie gegründet. Schaut direkt auf der Akademie-Seite vorbei und erfahrt mehr: Klickt hier!
Maßnahme #4: Zuhören - das hilft allen
Niemand kann die aktuelle Situation bzw. die aktuellen Probleme und Herausforderungen in der Pflege besser verstehen als Pflegekräfte, die jeden Tag Patienten versorgen. Wie geht es den Patienten? Was fehlt in der Versorgung? Was wird benötigt, um die Patienten bestmöglich pflegen zu können? All das sind Fragen, die Pflegekräfte am besten beantworten können. Entsprechend ist es von zentraler Bedeutung, den Kontakt zwischen der PDL oder möglicherweise einer Teamleitung und den Pflegekräften aufrechtzuerhalten. So fühlen sich Pflegekräfte nicht nur gehört – sie werden auch gehört und sie wissen, dass ihr Feedback ernst genommen wird.
Maßnahme #5: Gute Einarbeitung – Für einen erfolgreichen Start als Pflegekraft
Eine letzte Maßnahme, um den Trend „raus aus der Pflege“ entgegenzuwirken und die Pflegekräfte langfristig an das Unternehmen zu binden, ist eine gute Einarbeitung. Egal ob frisch examiniert oder schon 10 Jahre im Beruf – eine gute Einarbeitung ist das A und O für ein langfristiges Arbeitsverhältnis. Die Einarbeitung darf weder unter- noch überfordernd sein. Pflegekräfte müssen zu Beginn bestmöglich abgeholt werden und in alle notwendigen Geräte und Prozesse eingewiesen werden. Dabei ist es wichtig, nicht einfach zu sagen „du hast jetzt X Tage Einarbeitung und danach geht es los – schau einfach wie du das hinbekommst“. Vielmehr sollten Pflegekräfte die Möglichkeit bekommen, ihre Einarbeitung z.B. auch zu verlängern, um mit Geräten und Patienten vertrauter zu werden. Wenn jemand schon langjährige Erfahrung in einem ähnlichen Betrieb hat, kann die Einarbeitung gegebenenfalls auch verkürzt werden. Wie wir die Einarbeitung bei uns organisieren und worauf wir besonders großen Wert legen, erfahrt ihr auf unserer Karriere-Seite. Erfahrt mehr und klickt hier.
Als Intensivpflegedienst sind wir stolz darauf, dass wir viele unserer Mitarbeitenden langfristig an unser Unternehmen binden können. Wenn auch ihr Interesse an einer Beschäftigung in unserem Familienunternehmen habt, dürft ihr euch gerne jederzeit bei uns bewerben. Wir haben immer die richtige Jacke für euch 😊

Die Relevanz einer starken Marke für Pflegedienste
Marken in der Pflege - Warum denn das?
Wieso ist es auch für Pflegedienste wichtig, eine starke und einzigartige Marke zu sein? Was macht eine klar definierte Marke aus? Worauf kommt es bei Markenwerten von Pflegediensten an?
Diese Fragen beantwortet euch Marcel in seinem Blogbeitrag. Marcel ist in unserem Familienunternehmen als Marketing- und Betriebsmanager tätig und hat gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden das Markenprofil der Beatmungspflege24 entwickelt.
Viel Spaß beim Lesen!

Vertrauen, Tradition, individuelle Pflege oder doch Qualität?
All das sind Schlagworte, mit denen viele Pflegedienste werben. Doch machen diese Worte bzw. Eigenschaften einen Pflegedienst tatsächlich einzigartig? Ist dieser besonders, wenn er eine hohe Qualität hat? Oder wenn er individuell auf die Bedürfnisse der Patienten eingeht? Oder wenn er schon 20 Jahre am Markt ist und ihm die Patienten und Angehörige dadurch vertrauen?
Die Antwort lautet: Nein.
In diesem Blogbeitrag möchte ich euch zeigen, wieso es auch für Pflegedienste wichtig ist, eine starke und einzigartige Marke zu sein – und warum Wörter wie Qualität oder Vertrauen hierbei nicht unbedingt hilfreich sind.
Zu Beginn: Wer oder was ist überhaupt eine Marke?
Wir alle kennen bekannte Marken wie Nutella, Apple, Sony, Harley Davidson oder Nivea. Aber wieso sind das Marken? Und was zeichnet Marken überhaupt aus? Wir sollten zunächst einmal klären, was eine Marke überhaupt ist. Eine Marke ist kurzgefasst die Bündelung aller Eigenschaften und/oder Merkmale, mit der sich ein Unternehmen, ein Objekt, ein Gegenstand oder auch eine Person von anderen abgrenzt. Klingt komplex? Ist es aber nicht!
Am Beispiel von Nivea erkennt man, dass Nivea deshalb eine erfolgreiche Marke ist, da es von Konsumenten mit einzigartigen Eigenschaften bzw. Schlagworten wie „gepflegtes Wohlgefühl“, „Vertrautheit“, „sanft“ oder „Zuneigung“ in Verbindung gebracht wird. Und zwar (wahrscheinlich) so stark wie mit keiner anderen Marke im Kosmetikbereich.


Solch starken Marken vertrauen wir. Wir integrieren sie bzw. ihre Produkte in unser Leben. Wir verwenden sie am Beispiel von Nivea vielleicht sogar tagtäglich. Diese Marken geben uns neben einem Gefühl der Sicherheit auch Orientierung und die Möglichkeit, uns mit diesen Marken zu identifizieren. Denn wer kennt zum Beispiel nicht die Harley Davidson Liebhaber, die mit vollem Stolz das Harley Davidson Logo auf der Rückseite ihrer Lederjacke tragen? Sie identifizieren sich zu 100% mit der Marke und möchten Teil der Community sein.
Marken in der Gesundheitsbranche / Pflege
Genug über Motorräder und Körperpflege geredet – kommen wir zur Relevanz einer starken Marke in der Gesundheitsbranche bzw. Pflege. Was für Marken in anderen Branchen gilt, hat auch in der Pflege Gültigkeit. Auch hier geben uns Marken Orientierung, Sicherheit und Vertrauen.
Um sich dem Thema anzunähern: Welche Krankenkasse würdet ihr bevorzugen? Eine große bekannte Krankenkasse mit grünem Logo und drei Buchstaben (der erste Buchstabe ist ein A) oder eine neue Krankenkasse, die vor 13 Wochen auf den Markt kam? Die Antwort hierauf kann ich mir sparen – auch wenn die gesuchte Krankenkasse mit drei Buchstaben meiner Meinung nach nicht unbedingt die stärkste und beste Marke im Gesundheitswesen ist… 😉

Genauso ist es rund um einen Pflegedienst von großer Relevanz, eine starke Marke aufzubauen – wie wir es gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden in der Beatmungspflege24 geschafft haben. (Dazu später mehr!) Nur so kann man sich klar von den anderen Pflegediensten abgrenzen und sowohl für Angehörige, Patienten als auch Mitarbeitende als starke Marke dastehen.
Qualität, Vertrauen, individuelle Pflege - reicht das nicht?
Ja, wir als Beatmungspflege24 haben einen hohen Qualitätsanspruch und setzen diesen tagtäglich in die Praxis um. Und ja, wir gehen individuell auf unsere Patienten ein. Uns kann man auch vertrauen und wir sind seit 2009 erfolgreich auf dem Markt. Aber diese Eigenschaften zeichnen uns nicht explizit aus. Denn es sollte der Anspruch jedes einzelnen Pflegedienstes sein, eine hohe Qualität an den Tag zu legen, die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zu berücksichtigen und vertrauensvoll mit Patienten, Angehörigen etc. umzugehen. Ich jedenfalls würde meine Angehörigen keinem Pflegedienst anvertrauen, der jeden Patient exakt gleich versorgt und der nicht vom MDK mit einer sehr guten Note ausgezeichnet wurde. Entsprechend sehe ich diese Eigenschaften als Grundvoraussetzung für einen Pflegedienst an.
…Oder doch nicht?
Schaut man sich die Internetauftritte vieler (Intensiv-)Pflegedienste an, bekommt man jedoch immer wieder den Eindruck, als wären Qualität, Vertrauen, Tradition und individuelle Pflege die wesentlichen Inhalte ihrer Marken- und Werbebotschaften. Das liest sich gut, aber einzigartig ist ein Pflegedienst dadurch nicht – entsprechend differenziert er sich auch nicht von anderen Pflegediensten. Es gibt wenige Eigenschaften, die man mit solchen Pflegediensten assoziiert. Eine starke Marke sieht anders aus…
Pflege die begeistert!
Wir gehen bewusst einen anderen Weg. Uns war es wichtig, gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden die Markenwerte unseres Familienunternehmens herauszuarbeiten. Denn wir sind einzigartig in der Intensivpflege – nicht nur durch innovative Pflegekonzepte wie unserem NTR.
Doch was genau macht uns einzigartig? Dieser Frage sind wir nachgegangen. Neben Workshops und Interviews haben wir gemeinsam mit unseren Pflegekräften einen Tag der Marke veranstaltet. Wir haben zusammen identifiziert, was uns einzigartig macht und wie wir als Pflegedienst auftreten möchten. Herausgekommen ist unser Markenprofil mit vier spezifischen Markenwerten, die uns klar vom Wettbewerb differenzieren und unser tägliches Handeln prägen. Vier Werte, die sich durch unsere interne und externe Unternehmenskommunikation ziehen. Vier Werte, die von uns gelebt werden – begleitet von unserem Credo „Pflege die begeistert“. Darauf sind wir stolz.
Unsere Markenwerte?
Ihr möchtet wissen, welche Werte uns einzigartig machen und wie wir diese im Alltag integrieren? Besucht unsere Seite „Die Marke Beatmungspflege24“ und erfahrt mehr!
Das war mein Blogbeitrag zur Relevanz einer starken Marke für Pflegedienste. Ich hoffe, euch hat der Beitrag gefallen und freue mich über euer Feedback.

Von der gestressten Altenpflegerin zur „Wohlfühl-Pflegefachkraft“ bei der Beatmungspflege24
Nach vielen Jahren als Altenpflegerin hat sich Anja für einen Wechsel in die Intensivpflege entschieden. Sie kam ohne vorherige Erfahrungen zur Beatmungspflege24, um ihre Begeisterung für Pflege neu kennenzulernen.
Keine Zeit für Patienten, Rennerei von Zimmer zu Zimmer, ersetzbare Personalnummer. All das waren Punkte, die Anja nicht weiter aushalten wollte und konnte. Wie es ihr nun mit ihrem neuen Job in unserem Familienunternehmen geht und was die Arbeit in unseren Fachbetreuten Intensivpflege-Einheiten (FabIE®) für sie so besonders macht, hat Anja im Interview mit Marcel beantwortet. Viel Spaß beim Lesen!

Den eigenen Grundsätzen und Erwartungen nicht mehr gerecht werden? Nicht bei der Beatmungspflege24!
Marcel: Hallo Anja, du kamst aus einem Altenheim zu uns und bist nun seit Mai Teil der Beatmungspflege24-Familie. Wie kam es dazu, dass du dich bei uns beworben hast und was waren die Gründe für den Wechsel?
Anja: Eigentlich habe ich immer gerne Altenpflege gemacht. Ich würde von mir behaupten, dass ich einen sehr differenzierten und abgeklärten Blick auf das Thema habe. Ich kam auch immer super zurecht mit den Bewohnern. Aber ich habe gemerkt, dass ich persönlich meinen eigenen Grundsätzen und Erwartungen nicht mehr gerecht werden konnte, da ich nur noch am Rumrennen war und keine Zeit für die Patienten hatte. Wobei für mich genau das so wichtig war. Im Altenheim hatte ich immer mehr das Gefühl, dass man nur noch eine ersetzbare Personalnummer ist. Mir fehlte die Wertschätzung des Arbeitgebers. Deshalb habe ich gekündigt, obwohl ich noch nichts Neues hatte. Gleichzeitig wusste ich, dass ein Tausch (Heim gegen Heim) nicht das ist, was ich wollte bzw. wonach ich suchte. Deshalb habe ich dann nach etwas anderem geschaut und zum Glück die Intensivpflege bzw. die Beatmungspflege24 entdeckt.
Marcel: Was hat dich an der Beatmungspflege24 als Intensivpflegedienst besonders gereizt bzw. interessiert?
Anja: Ich habe die Homepage der Beatmungspflege24 entdeckt und war überrascht, was hier als Intensivpflegedienst alles gemacht wird und wie auch bewusst andere Wege gegangen werden. Zudem hat mir meine ehemalige Dozentin geraten, zur Beatmungspflege24 zu gehen. Es hat sich für mich großartig angehört, was hier alles mit den Patienten gemacht wird und dass man hier genug Zeit für eine gute und gründliche Pflege hat. Ich dachte mir „das klingt aber spannend“ – und dann habe ich euch etwas geschrieben.
Marcel: Und schon war deine Bewerbung im Posteingang… Wurden die Versprechen alle eingehalten?
Anja: Ja, bisher schon. Ich wüsste nicht, was da jetzt nicht gestimmt hat. Bereits im Bewerbungsgespräch habe ich mich öfter mal gefragt, ob das alles stimmt, was mir hier so alles erzählt wird. Vor allem folgende Aussage vom Chef ist mir in Erinnerung geblieben: „Wir wollen unser Personal nicht verheizen. Es ist uns sehr wichtig, dass wir unsere Werte leben und unsere Mitarbeiter hier wertgeschätzt werden.“ Und ich muss sagen: Solch eine Wertschätzung und so ein tolles Miteinander unter den Pflegekräften habe ich sonst wo noch nie erlebt.
Einarbeitung bei der Beatmungspflege24 ohne Erfahrungen in der Intensivpflege? Kein Problem!
Marcel: Im Mai stand dann deine 3-tägige Einarbeitung an. Erzähle uns davon…
Anja: Die Einarbeitung in der FabIE Tavalaro war super lehrreich und hilfreich. Ich hatte zuvor keine Erfahrung mit Beatmungsgeräten und der Intensivpflege. Deshalb hatte ich anfänglich schon ein bisschen Bedenken, ob ich das alles packe. Aber das war kein Problem – auch aufgrund der hilfsbereiten Kollegen und der super Einarbeitung. Meine netten Kollegen Björn und Florian haben mir in den drei Tagen alles super und ausführlich erklärt. Ich habe viel über Abläufe und Strukturen in der Intensivpflege gelernt. Es wurde immer nach mir geschaut und gefragt, ob ich Hilfe benötige – auch noch nach der Einarbeitung.
Marcel: Unsere Fachbetreuten Intensivpflege-Einheiten (FabIE®) sind mehr als nur eine Pflege-WG. In diesen alternativen Wohnformen sorgen wir für die bestmögliche Versorgung unserer Patienten. Deine ersten Dienste hattest du dann nach deiner Einarbeitung ebenfalls in unserer FabIE Tavalaro. Wie kamst du hier zurecht?
Anja: Die FabIE Tavalaro befindet sich direkt über den Büro-Räumlichkeiten in Berghausen. Und die Ramins kommen ja alle selbst aus der Pflege bzw. Sebastian macht auch immer mal wieder selbst Dienste. Wenn irgendetwas sein sollte, wusste ich daher immer, dass jemand da ist, den ich unten erreichen kann.

Und wenn es nur so etwas einfaches ist, wie beispielsweise das System von der Nahrungspumpe zu lösen bzw. aufzubekommen. Das gibt dann schon Sicherheit zu wissen, dass da unten jemand ist und mir sofort helfen kann. Das im Hinterkopf zu haben, hat mich wirklich extrem beruhigt – vor allem in den ersten Tagen. Und dazu gibt es ja auch den Hintergrunddienst, den ich rund um die Uhr erreichen kann.
Neuroplastisches Training nach Ramin - Wir fördern unsere Patienten!
Marcel: In unseren Versorgungen pflegen wir nicht nur unsere Patienten – wir fördern sie auch gezielt. Wir arbeiten mit unserem selbst entwickelten Training für neurologisch stark beeinträchtigte Menschen – dem Neuroplastischen Training nach Ramin (NTR). Wie kommst du damit klar und was hältst du davon?
Anja: Ich finde es grundsätzlich einen sinnvollen Schritt zu sagen, dass alle Menschen ihr eigenes, individuelles Potenzial haben und dass da mehr ist als das, was man auf den ersten Blick sieht. Und es liegt nun an uns zu gucken, diese Potenziale hervorzuholen und unsere Patienten gezielt zu fördern. Hierfür bekommen wir alle wichtigen Utensilien, Pläne und Dokumentationen zur Verfügung gestellt. Wichtig ist aber, dass wir immer die Hintergründe bzw. Krankheitsbilder von jedem einzelnen Patienten berücksichtigen und hier individuell auf sie eingehen.
Marcel: Wie geht es dir heute nach drei Monaten in der Beatmungspflege24?
Anja: Ich bin viel entspannter, seit ich hier bin. Ich habe zwar 12-Stunden-Dienste, da denkt man am Anfang vielleicht schon „oho“. Aber dadurch habe ich ja eine ganz andere Zeitaufteilung. Endlich habe ich genug Zeit für meine Patienten und kann diese gründlich und gewissenhaft pflegen – das finde ich genial. Das ist genau das, was mir in meinem vorherigen Job immer gefehlt hat. Es gibt hier keine Rennerei und auch keinen Dauer-Stress mehr. Was auch noch super ist: wir haben hier eine tolle Unterstützung durch Schüler. Unsere eigenen Auszubildenden machen einen klasse Job und werden hier super betreut. Gleiches gilt natürlich auch für Schüler, die ihren Außeneinsatz bei uns machen.
Marcel: Liebe Anja, wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen dir weiterhin viel Spaß und Freude bei der Arbeit.
Kommunikation in der Pflege - Die 5 Axiome nach Watzlawick
In meinem ersten Blogbeitrag zur Kommunikation haben wir uns das Eisbergmodell genauer angeschaut. Aus den Erkenntnissen haben wir gelernt, dass dieselbe Sache durch unterschiedliche Beziehungsebenen eher gelingen oder misslingen kann. Heute möchte ich dir hinsichtlich der Kommunikation in der Pflege die 5 Axiome nach Paul Watzlawick vorstellen.
Erfahre mehr und lese dir meinen neuen Blogbeitrag durch!

Man kann nicht nicht kommunizieren? Man kann nicht nicht lernen!
Wenn du dir unsere Homepage schon genauer angeschaut hast, bist du eventuell schon über unser NTR gestolpert. Dabei ist dir vielleicht der Satz „Man kann nicht nicht lernen“ bekannt vorgekommen. Er ist nämlich an Paul Watzlawicks Aussage über Kommunikation, dass man nämlich nicht nicht kommunizieren kann, angelehnt. Watzlawick hat insgesamt fünf Axiome aufgestellt. Anxiome sind allgemein anerkannte Grundregeln und müssen daher nicht bewiesen werden.
Axiom 1 – Man kann nicht nicht kommunizieren
Watzlawick sagt durch das erste Axiom, dass du in jeder Situation auf irgendeine Art und Weise kommunizierst. Du kommunizierst nicht nur durch das, was du sagst, sondern auch nonverbal über deine Körpersprache bzw. dein Verhalten. Stellt man sich nun vor, eine Pflegekraft sitzt im Stationszimmer und schaut konzentriert in ihre Pflegedokumentation, so signalisiert sie automatisch anderen Anwesenden, dass sie nicht gestört werden möchte. Ein Konflikt könnte hier so entstehen, dass jemand ein Gespräch mit der Pflegekraft anfängt, diese sich aber einfach wegdreht und weiter konzentriert in die Pflegedokumentation schaut. Gesagt hat sie nichts. Kommuniziert hat sie trotzdem, dass sie aktuell nicht reden möchte oder kann.
Axiom 2 – Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
Watzlawick sagt hier, dass jede Kommunikation eine Sach- und Beziehungsebene enthält. Dabei hat die Beziehungsebene immer Einfluss auf die Sachebene. (Mehr hierzu findest du in meinem ersten Blogbeitrag zur Kommunikation: Das Eisbergmodell). Wenn eine Pflegefachkraft dir etwas erklärt, also einen Inhalt auf der Sachebene, den du nicht verstehst, ist deine Reaktion darauf auch abhängig davon, wie ihr euch versteht. Habt ihr ein gutes Verhältnis und ist sie dir sympathisch, so reagierst du auf denselben Inhalt positiv und freust dich über die Hilfe. Habt ihr jedoch kein gutes Verhältnis und die andere Person ist dir unsympathisch, glaubst du möglicherweise, sie ist besserwisserisch oder möchte dich sogar vor den anderen bloßstellen. Konflikte können hier offensichtlich durch eine gestörte Beziehungsebene schnell auf die reine Sachebene übertragen werden.
Axiom 3 – Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
Watzlawick beschreibt mit seinem dritten Axiom, dass jegliche Kommunikation immer Ursache und Wirkung zugleich ist. Alles, was du kommunizierst, ist also gleichzeitig die Ursache für eine Reaktion deines Gesprächspartners. Es hat also immer eine direkte Wirkung auf ihn. Seine Reaktion ist dann wieder die Ursache für deine Reaktion usw. Die Kommunikation hat also keinen Anfang und auch kein Ende, sondern verläuft wie ein Kreis. Laut Wazlawik könnte nun der abgebildete Kreislauf entstehen.
Stell dir nun vor, du hast einen Auszubildenen in deiner Einrichtung. Dieser Auszubildene arbeitet eher schlecht als recht. Er wirkt zurückhaltend, desinteressiert und gelangweilt bei der Arbeit mit den Patienten. Da dir wichtig ist, dass deine Patienten gut versorgt werden und du nicht möchtest, dass dein Schüler so seiner Arbeit nachgeht, stellst du ihn zur Rede und sagst ihm, dass du dir mehr Engagement von seiner Seite aus wünschst.


Auch Watzlawicks viertes Axiom ist für die Kommunikation in der Pflege von Bedeutung. Er erklärt, dass nicht nur das gesprochene Wort (digitale Kommunikation), sondern auch die nonverbalen (analog-verbale) Äußerungen etwas mitteilen. Oft wird mit den digitalen Elementen die Inhaltsebene und mit den analogen die Beziehungsebene vermittelt. Störungsfreie Kommunikation wird dann ermöglicht, wenn eine Übereinstimmung und Eindeutigkeit der verbalen und nonverbalen Kommunikation bestehen.
Ein Mitarbeiter fragt die Wohnbereichsleitung, ob er das nächste Wochenende frei haben kann. Diese lacht (analog) und sagt: „Ja, klar! (digital)“. Es existiert ein Widerspruch zwischen digitaler und analoger Kommunikation, den der Mitarbeiter nicht erkennt. Er rechnet nun fest mit einem freien Wochenende und wird sich ärgern, wenn er merkt, dass dies nicht ernst gemeint war.
Axiom 5 – Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär
Watzlawick erklärt, dass Kommunikation symmetrisch ist, wenn beide Gesprächspartner auf Augenhöhe kommunizieren. Dabei gibt es keine Unterschiede, sondern es wird sich auf Gemeinsamkeiten konzentriert. Bei der komplementären Kommunikation dagegen, stehen die Unterschiede zwischen den beiden Gesprächspartnern im Vordergrund. Entstehen können sie beispielsweise durch unterschiedliche Stellungen im Beruf. Der Unterschied zwischen den beiden kann entweder genutzt werden, um sich optimal zu ergänzen oder es führt dazu, dass die Kommunikation misslingt, da sich ein Gesprächspartner dem anderen unterordnet.
Symmetrische oder komplementäre Kommunikation? Das gibt es auch in der Pflege!
Geht eine Wohnbereichsleitung in den Urlaub, wählt sie eine Urlaubsvertretung aus ihrem Team aus. Im Zeitraum des Urlaubs ist die Vertretung den anderen Mitarbeitern gegenüber weisungsbefugt und steht in der Hierarchie über ihnen. Wenn die Wohnbereichsleitung wieder aus dem Urlaub zurückkommt, soll die Vertretung natürlich wieder dieselbe Stellung im Team einnehmen wie vor dem Urlaub. Die Urlaubsvertretung möchte das vielleicht verhindern, da sie sich in ihrer Position sehr wohl fühlte und auch der Meinung war, dass sie die Arbeit besser ausführte als die Wohnbereichsleitung. Dadurch kann es in zukünftigen Situationen zwischen der Wohnbereichsleitung und der Vertretung zu Spannungen kommen. In einer symmetrischen Beziehung zwischen zwei gleichberechtigten Pflegekräften kann es dann zu einer gestörten Kommunikation kommen, wenn einer der beiden versucht, den Status zu verändern und eine Hierarchie zu etablieren.
Das wars zum zweiten Kommunikationsmodell
Das war der zweite Teil meiner Top 5 der Kommunikationsmodelle. Erfahre bald, wie das dritte aussieht und schau regelmäßig auf unserem Blog vorbei!
Wenn du mehr über mich und meine Funktion bei der Beatmungspflege24 erfahren möchtet, dann besuche gerne unsere Homepage 🙂

Wissen zum Thema Sauerstoff - Pflege-Examen und Pflegealltag
Hilfreiche Tipps & Infos zum Thema Sauerstoff
Nicht nur im Rahmen des Examens könnt ihr Kontakt mit Sauerstoff haben. Je nach Pflege- und Versorgungsform habt ihr auch in eurem Pflegealltag Berührung mit Sauerstoff. Es geht nicht nur um Sauerstoff an sich, sondern auch um den Umgang, Verabreichung und die physiologische Sauerstoffversorgung des Menschen.
Im Folgenden hat euch unsere Akademieleitung Florian kurz und knapp die wichtigsten Inhalte rund um das Thema Sauerstoff für euer Pflege-Examen und den Pflegealltag zusammengefasst.
Viel Spaß dabei!

Die "harten Fakten" zu Sauerstoff - für Pflegealltag und Examen
Kurz und knapp – das solltet ihr über Sauerstoff für euer Examen und den Pflegealltag wissen:
- Chemische Abkürzung für Sauerstoff ist O2 und liegt in der Luft und unter Normalbedingungen (keine Temperatur- oder Druckextreme) als farb-/geruchs-/ geschmackloses Gas vor
- Zusammensetzung der Luft: ca. 21% Sauerstoff, ca.78% Stickstoff und ca. 1% anderen Gase und Edelgase
- Bei -182,97 Grad Celsius wird Sauerstoff flüssig (Das ist vor allem wichtig für den Pflegealltag in Bezug auf Sicherheitsvorkehrungen, um Kälteverletzungen zu vermeiden)
- Atemfrequenz (Zahl Atemzüge/Minute) bei Erwachsenen: 12-18
- Atemzugvolumen als Orientierung bei „Standard“-Erwachsenem ca. 500ml (6-8ml/kg) Achtung: Gewicht bezieht sich auf Normalgröße- und Gewicht: Person x 1,80 m groß – 100 = 80 Kg. Mit diesen 80 kg wird gerechnet.
- SpO2-Wert (=Schätzung Sauerstoffmenge im Blut eines gesunden Menschen): ca. 98%
Applikationsformen Sauerstoff
Was für euer Examen sicher auch gut zu wissen ist: Prinzipiell unterscheidet man bei der Sauerstoffverabreichung zwischen drei verschiedenen Formen: Nasensonde, Sauerstoffbrille und Gesichtsmaske. Es können jedoch auch Probleme auftreten. Erfahrt mehr!
Nasensonde
- Die Sonde wird in einem Nasenloch mittels Schaumgummipolster fixiert
- Hierbei handelt es sich um ein Niedrigflusssystem
- Patienten sollten eine adäquate Nasenatmung haben
- Gasflussmenge 6l/min
Sauerstoffbrille
- Die Sonde wird mit den Einflussstutzen in beide Nasenlöcher eingeführt und mittels des Schlauchs hinter den Ohren und Kinn fixiert
- Diese Form ist ebenfalls ein Niedrigflusssystem
- Der max. Gasfluss liegt laut Literatur bei 6 bis 8 l/min (in der Praxis wird ab 6 Liter auf eine Gesichtsmaske gewechselt)
- Auch hier sollte eine adäquate Atmung über die Nase stattfinden
Gesichtsmaske
- Sauerstoff wird über eine Gesichtsmaske verabreicht
- Maske schließt Mund und Nase ein und wird mit einem Gummiband hinter den Ohren befestigt
- Optional kann die Maske ein Reservoir haben
- Diese Applikationsform sollte ab 6l/min Gasfluss gewählt werden
Probleme bei der Sauerstoffapplikation
- Häufig Irritationen, Wunden oder Infektionen bei längerer Anwendung im Nasen-/Rachen- und Mundraum aufgrund des trockenen Gases
- Passiert durch ausgetrocknete Schleimhäute, woraus Risse und Mikroläsionen in betroffener Region entstehen = damit Eintrittspforte für Keime
- Deshalb: Hygieneregeln beachten, Wechselintervalle einhalten, Mund-/ und Nasenpflege durchführen und regelmäßiger Einsatz von Nasensalbe
Wann gebe ich Sauerstoff bzw. wann braucht ein Mensch zusätzlich Sauerstoff?
Vorab: Ihr solltet sowohl für euer Examen als auch für den Pflegealltag wissen, dass Sauerstoff nicht immer die beste Lösung ist. Häufige Fälle, bei denen Sauerstoff hilfreich sein kann, sind:
Das war's!
Das waren meine (hoffentlich hilfreichen) Tipps und Infos rund um das Thema Sauerstoff. Ich hoffe, euch hilft das Wissen im Pflegealltag und auch im Examen weiter!
Wenn ihr mehr über meine Arbeit bei der Beatmungspflege24 erfahren möchtet, dann besucht gerne die Seite der Beatmungspflege24 Akademie 🙂

Kommunikation in der Pflege - Das Eisbergmodell
Unsere stellvertretende PDL Sebastian ist im Berufsalltag tagtäglich im Austausch mit Mitarbeitenden. Dabei kommt es häufig auf die Kommunikation an – egal ob verbal oder nonverbal. In den folgenden Blog-Beiträgen gibt er euch einen Überblick über die verbreitetsten Kommunikationsmodelle und wie diese Anwendung in der Pflege finden.
Heute: Das Eisberg-Modell.

Kommunikation in der Pflege
In meinem Berufsalltag als stellvertretende Pflegedienstleitung treffe ich auf viele Menschen und führe die unterschiedlichsten Gespräche mit ihnen. Kurzum: es wird rund um die Uhr kommuniziert. Die Kommunikation ist ein Thema, das Menschen tagtäglich sowohl im privaten als auch im Arbeitsumfeld konfrontiert und teils auch vor Herausforderungen stellt. Darum werfen wir in den kommenden fünf Blogeinträgen einen Blick auf die Kommunikation, damit diese möglichst reibungslos erfolgen kann. Im Laufe der Zeit wurde von verschiedenen Personen unterschiedliche Kommunikationsmodelle entwickelt.
Neben dem Berufsleben wird selbstverständlich auch im Alltag täglich kommuniziert. Dabei müssen vor allem Fachkräfte in der Pflege klare, situationsangemessene Gespräche führen und Anweisungen geben. Durch schlechte Kommunikation entstehen leicht Schwierigkeiten, die zu größeren Konflikten führen können. Dadurch wird die Beziehung zwischen Kollegen, Patienten und Angehörigen oder Führungskräften und Mitarbeitern belastet. Das beeinflusst nicht nur die Beziehung zwischen den Konfliktparteien, sondern auch das gesamte Arbeitsumfeld.
Ein ungelöster, langanhaltender Konflikt verhärtet sich mit der Zeit. Eine Lösung wird so schnell immer schwieriger und die negativen Effekte auf die Arbeitsatmosphäre und die Pflegequalität können länger anhalten. Damit es erst gar nicht so weit kommt, schauen wir uns gemeinsam fünf Modelle an, wie man erfolgreich kommunizieren kann.
Das Eisbergmodell - Eisberg voraus
Der Eisberg spielte nicht nur bei der Titanic eine weitreichende Rolle, sondern auch in der Kommunikation. Der Eisberg wird als Symbolbild für die Kommunikation zwischen Menschen gesehen. Diese Giganten befinden sich ca. 20 % oberhalb des Wassers, die übrigen 80 % sind unter der Wasseroberfläche verborgen. Genauso ist es auch bei der menschlichen Kommunikation.
Die 20% des Eisbergs, die oberhalb der Wasseroberfläche liegen und damit sichtbar sind, machen die bewusste Sachebene aus. Das sind alle Fakten und Informationen, die du deinem Gesprächspartner durch deine Worte mitteilst. Die verborgenen 80% und damit der weitaus größere Teil, ist die unbewusste und unsichtbare Beziehungsebene. Damit sind deine Gefühle, Wertvorstellungen und Motive gemeint. Du kannst sie durch Mimik oder Tonfall andeuten, dein Gesprächspartner kann aber nie alle deine persönlichen Hintergründe erfassen. Trotzdem machen sie 80% aus, also weit mehr als die Hälfte der Informationsweitergabe! Darüber muss man sich unbedingt bewusst sein, denn viele deiner persönlichen Hintergründe sind für deinen Gesprächspartner unbekannt.

Was bedeutet dieses Modell nun für uns im Pflege-Alltag?
Wenn ich als stellvertretende Pflegedienstleitung mit ruhiger Stimme und freundlichem Gesichtsausdruck (Beziehungsebene) einen Mitarbeiter frage, ob es möglich wäre, morgen die Frühschicht zu übernehmen (Sachebene), so hat diese Frage eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit, als wenn ich dieselbe Frage mit erhobener Stimme und unfreundlichem Gesichtsausdruck stellen würde. Anhand des Beispiels wird nochmal deutlich, dass dieselbe Sache durch unterschiedliche Beziehungsebenen eher gelingen oder misslingen kann.
Das wars zum ersten Kommunikationsmodell
Das war der erste Blog-Beitrag zu den Top 5 Kommunikationsmodellen in der Pflege. Ich hoffe der Input war für euch hilfreich und praxisnah. Schaut regelmäßig auf unserem Blog vorbei und verpasst so keine weiteren Beiträge mehr!
Wenn ihr mehr über mich und meine Funktion bei der Beatmungspflege24 erfahren möchtet, dann besucht gerne unsere Homepage 🙂

Examen in der Pflege - Mit diesen 7 Tipps schafft ihr es
Erfolgreich durch das Examen
Unsere Akademieleitung Florian hat 2016 sein Examen zum Gesundheits- und Krankenpfleger gemacht. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Dozent unterrichtet er an vielen Pflegeschulen wie dem maxQ. Dort wird er von Auszubildenden in der Altenpflege oft nach hilfreichen Tipps für die Vorbereitung auf das Examen gefragt. In seinem Blog-Beitrag gibt er euch hilfreiche Tipps & Infos, damit auch ihr euer Examen zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin erfolgreich absolviert. Natürlich gelten diese Tipps auch für Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Pflegefachmann / Pflegefachfrau.

Einstieg in die Intensivpflege?
Kurz vorab: Möchtet ihr nach eurem Examen direkt in unserer Fachbetreuten Intensivpflege-Einheit (FabIE®) durchstarten? Profitiert von passgenauen Fort- und Weiterbildungen, attraktivem Einstiegsgehalt & stressfreier Arbeit! Meldet euch gerne direkt per WhatsApp bei mir!
Zurück zum eigentlichen Thema: Ich habe mir 2016 vor meinem Examen zum Gesundheits- und Krankenpfleger bei den heutigen ViDia Kliniken viele Gedanken gemacht. Meine Klassenkameraden und ich haben uns viel ausgetauscht und auch die Praxisanleiter waren bei der Vorbereitung eine große Hilfe. Die Gedanken und Tipps gebe ich bei der Arbeit mit unseren eigenen und auch externen Auszubildenden gerne weiter. Auch hier auf unserem Blog möchte ich diese mit euch teilen. Natürlich sind sie etwas generell gehalten, aber wenn ihr die Tipps auf die Praxis und eure Einrichtung und zu Pflegenden anwendet, werdet ihr bestimmt ein erfolgreiches Examen haben. Das wiederum ermöglicht euch den Start in einem großartigen und vielseitigen Beruf! 🙂 🦸♀️ 🦸
Die praktische Examensprüfung
Zu Beginn der Vorbereitung für das praktische Examen haben wir uns erst einmal bewusst gemacht, dass alles passieren kann – genauso wie im wahren Berufsalltag. Allerdings wird bei der Auswahl der zu Pflegenden, die ihr im Examen versorgen sollt, darauf geachtet, dass diese stabil und kooperativ sind. Jeder – sowohl die Schule als auch die Einrichtung – ist natürlich daran interessiert, dass ihr das Examen besteht!
Tipp #1: Legt euch eine Liste an
Zur Vorbereitung könnt ihr euch eine Liste machen, worauf eure Praxisanleitenden und Lehrer in den vergangenen Jahren bei euch und euren Klassenkameraden besonders Wert gelegt haben (z.B. Besonderheiten bei der Hygiene, Kommunikationsform, Auftreten etc.). Das kann euch weiterhelfen und so habt ihr einen Überblick, was vielleicht besonders wahrscheinlich ist und was nicht.
Tipp #2: Seid selbstbewusst!
Wenn es dann bei eurem Examen ernst wird: Seid immer selbstbewusst und macht das was ihr macht mit Überzeugung! Das hat meistens schon eine andere Wirkung als ein unsicheres Auftreten. So hinterlasst ihr beim Prüfer den Eindruck, dass ihr wisst, was ihr tut. Außerdem habt ihr eure Ausbildung ja nicht umsonst gemacht und habt auch was drauf!
Tipp #3: Vorbereitung auf den Worst Case
Was für das praktische Examen zur Pflegefachkraft sicher auch extrem hilfreich ist, ist die Vorbereitung auf den Worst Case. Überlegt euch bzw. versucht euch vorzustellen, was der schlimmste Fall sein könnte und was dann passieren könnte. Zum Beispiel, wenn euer moderat demenziell erkrankter Bewohner eure geplanten Interventionen konsequent ablehnt. Wenn ihr das im Kopf schon einmal durchgespielt habt, kommt ihr an dem Tag nicht in den Stress zu überlegen „Was wäre wenn?“ Der Stress beim praktischen Examen entsteht meistens genau durch diese Frage. Natürlich wisst ihr nicht, welche zu Bewohner bzw. Patienten ihr bekommt, aber der Ablauf bei solchen Situationen bleibt bei allen Menschen relativ gleich.
Die schriftliche Examensprüfung
Vorab: hier hilft hauptsächlich leider nur lernen. Ihr habt in euren drei Ausbildungsjahren einiges an Theorie beigebracht bekommen – das war auch nicht umsonst. Sicher gibt es Dinge, die ihr in eurem Pflege-Alltag nicht mehr brauchen werdet… Genauso gibt es aber auch Themen bzw. Inhalte, die euch immer wieder begegnen.
Tipp #4: Notfallstrategien für alle Zu-Spät-Lerner
Wenn ihr früh genug mit Lernen angefangen habt, könnt ihr diesen Tipp direkt überspringen. Denn prinzipiell solltet ihr für die Prüfung frühzeitig mit eurer Vorbereitung anfangen. Erstellt euch am besten einen Lernplan. Solltet ihr dennoch etwas später dran sein, dann kann euch eine der zwei folgenden Strategien helfen:
Ihr könnt den Fokus auf bestimmte Themen legen, die vielseitig anwendbar sind (z.B. Kommunikationsmodelle oder Pflegekonzepte) und so die Prüfer überzeugen.
Eine andere Möglichkeit ist das „gefährliche Halbwissen“ 😉 Versucht, euch über möglichst alle Themen zumindest einen groben Überblick zu verschaffen.
Tipp #5: Informiert euch über Prüfungsaufgaben der Vorjahre
Wie auch in anderen Branchen, so wiederholen sich auch im Pflegeberuf die Prüfungsthemen alle Jahre wieder. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, dass ihr euch die Prüfungsaufgaben der vergangenen Jahre besorgt und mit diesen lernt. Dadurch bekommt ihr ein Gefühl, wie die Fragen/Aufgaben gestellt sind und was von euch verlangt wird. Achtet auch darauf, ob es bei den Aufgaben Parallelen zwischen den einzelnen Prüfungsjahren gab bzw. gibt.
Die mündliche Examensprüfung
Noch einmal Zähne zusammenbeißen - dann habt ihr es geschafft! Auch wenn für viele die mündliche Prüfung eine große Herausforderung darstellt und hier die Aufregung häufig am größten ist, kann ich euch beruhigen: mit guter Vorbereitung meistert ihr auch das mit meinen Tipps ohne Probleme!
Tipp #6: Redet!
In der mündlichen Prüfung zählt vor allem: reden, reden, reden! Erzählt alles, was ihr über das Thema wisst. Je überzeugter ihr darüber berichtet und je selbstbewusster ihr dabei wirkt, desto besser. Wenn ihr ein Beispiel aus der Praxis habt, denkt an dieses Beispiel und was ihr in diesem Fall macht oder mitbekommen habt von bereits examiniertem Personal.
Tipp #7: Seht Fragen als Chance!
Lasst euch durch Fragen nicht verunsichern. Die Lehrer dürfen und sollen Fragen stellen, das ist kein Anzeichen für einen schlechten Verlauf! Genauso helfen euch die Lehrer, wenn ihr mit eurer Erklärung auf einem „falschen“ Weg seid. Das ist auch kein Problem. Vielmehr ist es ein Hinweis, was sie gerne noch hören würden bzw. welchen Schwerpunkt die Antwort haben soll. Vielleicht ist es auch eine vertiefende Frage, die euch eine bessere Note beschert…
Viel Erfolg!
Das waren meine (hoffentlich hilfreichen) Ratschläge für euer anstehendes Examen zum Altenpfleger – bzw. Pflegefachmann / Pflegefachfrau. Ich hoffe, die Tipps haben euch geholfen und freue mich, dass ihr bald Kollegen und Kolleginnen seid!
Wenn ihr mehr über meine Arbeit bei der Beatmungspflege24 erfahren möchtet, dann besucht gerne die Seite der Beatmungspflege24 Akademie 🙂

Meine ersten Tage in der FabIE® Gerstenbrand - Mélanie berichtet
Nach dem Studium zum Intensivpflegedienst Beatmungspflege24
Unsere examinierte Pflegekraft Mélanie hat direkt nach ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerein ein Bachelor-Studium der Angewandten Gesundheitswissenschaften absolviert. Anschließend entschied sie sich für die Intensivpglege und kam zu uns ins Beatmungspflege24-Team. Seit Februar 2022 arbeitet sie nun in der FabIE® Gerstenbrand. In ihrem Erfahrungsbericht erzählt Mélanie über die Einarbeitung und ihre ersten Tage in unserem Intensivpflegedienst.
Wie war meine Zeit zwischen Vorstellungsgespräch und dem erstem Arbeitstag?
Die Zeit zwischen dem Vorstellungsgespräch und dem ersten Arbeitstag verging schnell und voller Vorfreude. Glücklicherweise hatte ich relativ flott eine feste Zusage für die FabIE® Gerstenbrand in Jöhlingen. Dann verlief die Vorbereitung auf die Anstellung: Der Arbeitsvertrag und alles Relevante dazu wurde in einem persönlichen Gespräch mit der stellvertretenden Pflegedienstleitung Sebastian gemeinsam durchgesprochen und alle wurden Fragen geklärt. Dann erhielt ich noch die Dienstkleidung und bald darauf den Dienstplan sowie die Infos zur Einarbeitung. Auch erhielt ich den Zugang zu allen Standards und Verfahrensanweisungen, sodass ich mich schon vor Dienstbeginn etwas in die Abläufe in der FabIE® einlesen konnte.
Wie lief meine Einarbeitung ab?
Zur Einarbeitung hatte ich drei sehr intensive Tage, in denen ich durch den Team- und Praxisanleiter des FabIE® Gerstenbrand auf die Versorgung der Patient: innen vorbereitet wurde. Am ersten Tag bin ich erstmal mehr mitgelaufen und habe mir alles ausführlich zeigen und erklären lassen. In den zwei weiteren Tagen habe ich insbesondere die für mich neuen Tätigkeiten, wie zum Beispiel die Pflege eines Tracheostoma unter Anleitung selbstständig durchgeführt. Daneben erhielt ich eine intensive Einweisung in die verwendeten Geräte und Beatmungs- bzw. Ernährungsapparate. Dabei bestand die ganze Zeit ein offenes Ohr für meine vielen Fragen. Auch hatte ich die Zeit, die Patient:innen kennenzulernen und erhielt eine ausführliche Übergabe, um sie auch individuell versorgen zu können. Am Ende des dritten Tages fühlte ich mich soweit gut vorbereitet und konnte mich im Umgang mit den Gerätschaften und allem weiteren üben. Ich wurde mehrfach gefragt, ob ich mich für den ersten Dienst alleine sicher fühlte. Bei Bedarf hätte ich noch weitere Tage zur Einarbeitung bekommen können.
Wie waren meine ersten Tage?
Trotz der intensiven Einarbeitung hatte ich während meiner ersten Arbeitstage ein leicht mulmiges Gefühl – die Versorgung von beatmeten und tracheostomierten Patient:innen bedeutet ja nochmal eine höhere Verantwortung. Ich konnte mich bei Unsicherheiten aber an der ausführlichen Dokumentation zu den Stationsabläufen orientieren, sodass ich nichts vergessen konnte. Als ich dann doch eine offene Frage hatte, konnte ich die Kollegin anrufen, die in der FabIE® Tavalaro in Berghausen arbeitete. Darüber hinaus besteht auch ein Hintergrunddienst, den man zur Not jederzeit kontaktieren kann. Auch hatten die Kolleg:innen, die ich im Schichtwechsel traf, stets ein offenes Ohr.
Wie es mir heute geht
Mittlerweile sind zwei Monate in der FabIE® Gerstenbrand vergangen und ich fühle mich deutlich sicherer. Immer wieder habe ich zwar noch eine Frage, aber es gibt nichts, was sich nicht schnell klären ließe. Schön ist, dass man für die Patient:innen endlich genug Zeit hat, um eine ganzheitliche Pflege durchzuführen. Außerdem fühle ich mich im Team sehr wohl und freundlich aufgenommen. Auch die Pflegedienstleitung kann ich bei Anliegen jederzeit ansprechen und ich fühle mich mit meinen Wünschen zur beruflichen Weiterentwicklung voll berücksichtigt und auch ernst genommen.
Lernen mit Wachkoma-Patienten: Neuroplastisches Training nach Ramin (NTR)
Lernen mit Patienten im Wachkoma – hierfür entwickelten wir gemeinsam mit unseren Pflegekräften ein eigenes Pflegekonzept: Neuroplastisches Training nach Ramin (NTR).
Das Neuroplastische Training nach Ramin (NTR) ist eine pflegerische Konzeption, um mit Patienten im Wachkoma oder ähnlichen schweren neurologischen Wahrnehmungsstörungen zu lernen. Dabei ist festzuhalten, dass das Koma selbst keine Erkrankung ist. Die häufigsten Auslöser sind Erkrankungen des Gehirns – wie Hirnhautentzündung, Schlaganfall, Unfälle mit Schädel-Hirn Trauma, Einblutungen, endokrine Stoffwechselstörungen, speziell Sauerstoffmangel, Über-/Unterzuckerung, sowie Vergiftungen durch Gifte, Narkosemittel oder Drogen. In der Vergangenheit wurden viele pflegerische Ansätze erarbeitet, die vorrangig versucht hatten, durch bestimmte Arten der Pflege und Positionierung, einen Zugang zu den Betroffenen herzustellen.
Das NTR legt drei Erkenntnisse zu Grunde:
- Menschen lernen immer, lebenslang. Das gilt auch für Patienten im Wachkoma. Das lebenslange Lernen umfasst dabei keine Bildung im herkömmlichen Sinn, sondern praktische Erfahrungen. Es geht bei Lernen im Koma um niederschwellige Erkenntnisse, also um impliziertes Lernen.
- Die Übungen machen sich die Neuroplastizität zu Nutze. Neuroplastizität beschreibt ausschließlich einen dynamischen Umbauprozess des Gehirns – also keine Regenerationsfähigkeit, sondern eine Reorganisation von Nervenzellen.
- Das NTR legt ein axiomatisches System zu Grunde. Ein Axiom ist eine Grundannahme, die keines weiteren Beweises bedarf. Man kann nicht nicht lernen.
Anwendung des NTR
Die Behandlung beginnt in der Regel nach der Akutphase im Krankenhaus bzw. nach einer Reha. Wenn die Ergebnisse der Reha keine maßgebliche Verbesserung der Situation des Kranken bringt, kann dieser in eine Fachbetreute-Intensivpflege-Einheit (FabIE®) verlegt werden. Die FabIE® ist eine ambulante, außerklinische Wohnform – im Gegensatz zu einer Beatmungs-WG. Es handelt sich hier um Themenzimmer mit einer speziell auf Koma-Patienten abgestimmten Ausstattung. Der Betroffene muss das Apartment selbst anmieten. Falls die Kosten nicht privat übernommen werden können, werden diese zum Teil oder ganz durch das Sozialamt übernommen. Die Vergütung für die Grund- und Behandlungspflege tragen die Krankenversicherungen.
Vorbereitung eines NTR-Trainings
Nach der Patientenaufnahme wird eine Stabilisierung der vitalen Situation angestrebt. Zusätzlich kann eine mögliche Sanierung nosokomialer Keime vorgenommen werden. Im Anschluss erfolgt eine maximale Reduktion sedierender Medikamente (vor allem Neuroleptika/Morphiate), aber auch von Sauerstoffgabe und Beatmung. Ist auch dies abgeschlossen, kann mit der therapeutischen Pflege begonnen werden.
Um bestmöglich und individuell auf Patienten eingehen zu können, wird zusätzlich eine umfangreiche Patienten-Biografie erhoben. So ist es möglich, einen individuellen, auf den Patienten abgestimmten Trainingsplan zu erstellen. Dabei umfasst das NTR einen Katalog von Übungen, die aufeinander aufbauen. Alle Übungsteile sind speziell auf die individuellen Möglichkeiten des Lernenden angepasst.
Lernen im Wachkoma
Das eigentliche Lernen erfolgt, sobald eine Aufmerksamkeitsspanne von ca. 15 Minuten erreicht werden kann. Dabei wird auf Automatismen zurückgegriffe die wir als Kinder gelernt haben. Besonders für den Anfang eignen sich Aufzählungen wie beispielsweise Wochentage, ABC, 123 usw. Das Nahziel ist die Erarbeitung eines Ja/Nein Codes, das Fernziel die weitestgehende Rehabilitierung des Patienten. Letzten Endes hängt die Rehabilitationsfähigkeit stark von den verbleibenden Ressourcen des Betroffenen ab.
Zugang über Sinne
Dem NTR werden folgende Sinne des Menschen zugrunde gelegt:
- Fernsinne: Sehen, Höre
- Nahsinne: Fühlen, Schmecken, Riechen
- Empfindungen: Temperaturempfinden, Gleichgewichtssinn, Tiefensensibilität, Schmerzempfinden
Ethik zum Lernen im Wachkoma
Menschen im Koma sind nicht hirntot. In den meisten Fällen funktionieren die Abläufe im Körper selbständig – wie Herzschlag, Verdauung, oder Regulation der Körpertemperatur. Ein Abschalten im herkömmlichen Sinn ist damit nicht möglich. In vielen Krankenhäusern existieren klinische Ethikkomitees, die den Angehörigen helfen sollen, eine Entscheidung für oder gegen einen Behandlungsabbruch zu treffen. Es ist bisher nicht möglich, eine abschließende Prognose zu treffen, ob ein Outcome möglich ist. Um ein Leben zu gewährleisten sind mindestens drei Dinge nötig: Schutz, Ernährung und Pflege.
Das Neuroplastische Training nach Ramin haben wir gemeinsam mit unseren Pflegekräften entwickelt. Das Konzept kann als Open System betrachtet werden: es ist nie „fertig“ und kann nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnisen immer wieder angepasst und weiter entwickelt werden. Mehr Informationen zum NTR sind auch auf unserer Homepage zu finden.
Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit, um mehr über unser Pflegekonzept und unsere Arbeit mit Patienten im Wachkoma zu erfahren. Rufen Sie uns an unter 0721 915 81 662 oder schreiben Sie an info@beatmungspflege24.de
Quereinstieg in die Beatmungspflege24 - Unsere Mitarbeiterin Grazyna berichtet
Unsere Mitarbeiterin Grazyna ist seit Januar 2022 Teil der Beatmungspflege24-Familie. Sie hat sich nach ihrer 3-jährige Ausbildung zur Altenpflegerin dazu entschieden, bei der Beatmungspflege24 zu arbeiten – ohne vorherige Erfahrung in der Intensivpflege oder mit Beatmungsgeräten. Im Interview mit Marcel berichtet sie über ihre Beweggründe und ihre ursprünglichen Bedenken vor dem Start bei der Beatmungspflege24.
Marcel: Hallo Grazyna, du bist nun seit Januar bei uns. Wie bist du damals auf die Beatmungspflege24 aufmerksam geworden?
Grazyna: Ich habe damals meine Berufsausbildung zur Altenpflegerin in einem Pflegeheim gemacht. Im dritten Lehrjahr konnte ich dann meinen Außeneinsatz bei der Beatmungspflege24 absolvieren. Die Arbeit hat mir von Anfang an viel Spaß gemacht und die Kolleginnen & Kollegen waren alle sehr hilfsbereit. Gerade am Anfang war ich noch unsicher, da ich bisher keinerlei Erfahrung mit Beatmungsgeräten hatte. Aber diese Unsicherheit wurde mir schnell genommen – ich habe in der Zeit wahnsinnig viel gelernt.
Marcel: Wie ging es dann bei dir weiter?
Grazyna: Zu einem späteren Zeitpunkt kam Florian (Leiter Beatmungspflege24 Akademie) in meine Pflegeschule (maxQ. Karlsruhe) und hat dort Unterricht gehalten. Das hat mich wieder an die tolle Zeit bei der Beatmungspflege24 erinnert. Nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen habe und drei Monate in einem Pflegeheim gearbeitet habe, habe ich jedoch einiges vermisst: Spaß bei der Arbeit, nette Kolleginnen und Kollegen, respektvoller Umgang im Team und vieles mehr. Auch musste ich 8 bis 10 Patienten gleichzeitig pflegen, sodass ich hier ständig im Stress war und keine Zeit für eine anständige Pflege hatte. Das alles waren Gründe, warum ich mich dann für eine Bewerbung bei der Beatmungspflege24 entschieden habe.
Marcel: Du warst Quereinsteiger und hattest bis dahin noch keine Erfahrung in der Intensivpflege oder mit Beatmungsgeräten. Erzähle uns von deinen ersten Tagen.
Grazyna: Gerade vor meinem ersten Arbeitstag hatte ich natürlich Bedenken. Mit der Intensivpflege oder Beatmungsgeräten hatte ich bis auf die Zeit während meines Außeneinsatzes bei der Beatmungspflege24 nie etwas zu tun. Das war schon nochmal etwas komplett anderes. Aber bereits vom ersten Tag an habe ich mich mindestens genauso wohl gefühlt wie während dem Außeneinsatz. Die Kollegen haben mich sehr nett begrüßt und mir alles erklärt – auch mehrfach. Das hat mir extrem viel geholfen und ich habe mich sehr gefreut.
Marcel: Wie lange wurdest du eingearbeitet, bevor dein erster „eigener“ Dienst anstand?
Grazyna: Ich hatte drei komplette Tage Einarbeitung. Die Zeit war genau richtig. Ich konnte viele Fragen stellen und jeder hatte Geduld. Das hat mir alle Bedenken genommen und ich habe mich super vorbereitet gefühlt – auch ohne vorherige Erfahrung mit Absaugen und Beatmungsgeräten. Und nach drei Tagen war es dann endlich soweit: der Wecker klingelte und es war Zeit für meinen ersten Dienst.
Marcel: Möchtest du uns mehr erzählen von deinen ersten „eigenen“ Diensten?
Grazyna: Eigentlich lief alles super. Ich fand es auch schön, dass Jürgen Ramin fast jeden Tag bei mir vorbeigeschaut hat und mir noch viele Dinge über die Intensivpflege und das Familienunternehmen erklärt und erzählt hat. Damit habe ich nicht gerechnet. An einem Tag hatte ich dann auf einmal Probleme mit einem Beatmungsgerät und wusste nicht, wie ich die Fehlermeldung bzw. das Piepsen beheben kann. Aber auch das war kein Problem. Hier bei der Beatmungspflege24 haben wir einen Hintergrunddienst, den man zum Beispiel bei solchen Problemen rund um die Uhr erreichen kann. Dort habe ich dann angerufen und der Kollege hat mir direkt geholfen und mir Schritt für Schritt erklärt, was zu tun ist. Das hat mich beruhigt und hat mir wieder einmal gezeigt, dass ich mich auf mein Team verlassen kann!
Marcel: Das ist schön zu hören. Eine Frage zum Abschluss: Du bist jetzt seit drei Monaten bei uns. Was war bisher dein Highlight?
Grazyna: Also eigentlich gibt es nicht das eine Highlight. Ich bin einfach nur glücklich hier, habe genug Zeit mich um meine Patienten zu kümmern und schätze den Kontakt mit meinen Kollegen. Alle sind immer freundlich und für mich da. Ich erhalte Unterstützung, wenn ich sie brauche – natürlich auch von der Familie Ramin.
Marcel: Liebe Grazyna, vielen Dank für deine Zeit und deine Erzählungen über deinen Start als Quereinsteigerin bei der Beatmungspflege24.