Ein Beitrag von Jürgen Ramin

Beatmungspflege24 - Pflege die begeistert

Man muss sich nur die richtigen Fragen stellen…

Eigentlich kommt es im Leben immer darauf an, die richtigen Fragen zu stellen. In der Medizin, wo uns Menschen vertrauen und wir als Fachleute Verantwortung für unsere Patienten übernehmen, gilt dies im besonderen Maße. Im Oktober 2020 wurde das IPReG (Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz) verabschiedet. Schon der Gesetzentwurf war sehr umstritten und musste mehrfach geändert werden. Für Betroffene und deren Angehörige wurde das Gesetz als maximale Einschränkung ihrer Entscheidungsfreiheit empfunden. Der Gesetzgeber sieht vor, dass bei beatmeten Patienten ein Weaning durchgeführt werden muss – am besten in einer ambulanten oder stationären Einrichtung, wenn nötig auch mehrfach. Ist das nicht ungerecht?

 

Auf was wollten Sie lieber verzichten – Sprechen oder Essen?

In der Beatmungspflege24 versorgen wir schon jahrelang beatmete Patienten und erleben immer wieder, dass die Beatmung grundlegend viele Probleme mit sich bringen kann. So erkranken Patienten immer wieder an Lungenentzündungen, die schnell einen schweren, sogar letalen Verlauf nehmen können. Zudem können Patienten mit einer Trachealkanüle weder essen noch trinken. Man ist wie angebunden und kann sich nur in der Distanz bewegen, die ein Schlauchsystem zulässt – selbst ein vermeintlich einfaches Umdrehen im Bett wird hier schnell zum Problem. Durch die dauerhafte Tracheotomie werden Betroffene regelrecht sprachlos. Die Sprachlosigkeit lässt Menschen resignieren. Sie versuchen nicht einmal mehr, sich zu äußern. Viele werden depressiv, teilnahmslos und ziehen sich in sich zurück.

 

Wäre es nicht schön, wenn all diese Probleme Vergangenheit wären?

Wäre es nicht wenigstens sinnvoll zu versuchen, solche gravierenden Einschränkungen nachhaltig zu verbessern? Durch ein erfolgreiches „Weaning“ kann erreicht werden, dass die Lebensqualität für den Patienten ganz persönlich drastisch verbessert wird. Selbst wenn eine Komplettentwöhnung nicht erreicht werden kann. So ist alleinig der Verzicht auf die Beatmungsschläuche während dem Umsetzen für alle Beteiligten eine große Erleichterung. Das Gefühl, wieder sprechen oder sogar essen zu können, ist unbezahlbar.

 

Wie die Beatmungspflege24 eine erfolgreiche und nachhaltige Entwöhnung vom Beatmungsgerät umsetzt und welche Rolle hierbei die ViDia Kliniken und das Pflegekonzept MARA haben, lesen Sie im zweiten Teil des Blog-Beitrags. Dieser wird nächste Woche (KW10) erscheinen.